Management-Zusammenfassung dieses Beitrags:
Die Begriffe Blindleistung und Fehlleistung im → Geschäftsprozessmanagement werden häufig verwechselt, was damit zusammenhängt, dass beide Begriffe eine ähnliche Bedeutung haben.
In diesem Beitrag wird eine Kurzdarstellung zur Klärung der Begriffe geliefert.
Hinweis:
In diesem Beitrag geht es um die Beschreibung von Blindleistung und Fehlleistung im Geschäftsprozessmanagement und nicht um die Verwendung der Begriffe in der Elektrotechnik und der Psychologie.
Ein Ziel des Geschäftsprozessmanagements ist es, die Leistung von Prozessen zu erhöhen. Hierzu werden die Einzelprozesse betrachtet, deren Beitrag zur Gesamtleistung betrachtet. Dabei wird zwischen Nutz‑, Stütz‑, Blind- und Fehlleistung unterschieden (Abbildung 2).

Abbildung 1: Aufteilung der Gesamtleistung /Füermann08/
Während Nutzleistung und Stützleistung sich einfach erkären lassen, fällt dies bei Blindleistung und Fehlleistung schwerer. Die beiden Begriffe können im Geschäftsprozessmanagement folgendermaßen charakterisiert werden:
- Blindleistung (englisch: Blind Performance): Tätigkeiten, die Ressourcen verbrauchen, aber keinen Wert schaffen
- Fehlleistung (englisch: Misperformance): Tätigkeiten, die Ressourcen verbrauchen, aber keinen Wert schaffen und zusätzliche Mehrarbeit verursachen
In der deutschen Wikipedia steht zur Blindleistung in der Elektrotechnik /#Wiki-Blindleistung/:
“Blindleistung kann in der Elektrotechnik auftreten, wenn elektrische Energie über Wechselstrom transportiert wird, wie üblicherweise im Stromnetz zwischen Kraftwerk und Verbraucher. Anstatt die elektrische Energie beispielsweise als Wärme oder Bewegungsenergie abzugeben, wird von manchen Elektrogeräten kurzzeitig Energie gespeichert und wieder ins Netz zurückgespeist. So “pendelt” im Netz elektrische Energie zwischen Erzeuger und Verbraucher. Diese bedingt einen zusätzlichen Blindstrom; die damit verbundene Leistung heißt Blindleistung. Sie ist weitgehend unerwünscht.”
Das deutsche Wiktionary schreibt zur Blindleistung in der Elektrotechnik /#Wiktionary-Blindleistung/:
”[1] Elektrotechnik: elektrische Leistung, die in Wechselspannungsnetzen für den Auf- und Abbau von elektromagnetischen Feldern benötigt wird ohne nutzbare Arbeit bei einem Verbraucher zu leisten”.
Der Begriff Fehlleistung (in der Psychologie) wird in der Wikipedia wie folgt definiert /#Wiki-Fehlleistung/:
“Die Bezeichnung Fehlleistung wurde durch Sigmund Freud geprägt und steht in dessen Psychoanalyse für unbeabsichtigte Handlungen und sprachliche Äußerungen, die gemeinhin als “Versprecher”, “Verhören”, oder “Versehen” bezeichnet werden, die aber, so Freud, auf einer unbewussten Ebene durchaus Sinn ergeben.”
Im deutschen Wiktionary wird zu dem Begriff Fehlleistung (in der Psychologie) ausgeführt /#Wiktionary-Fehlleistung/:
”[1] Entscheidung oder Handlung, die zu einem fehlerhaften/unerwünschten Ergebnis führt”.
Anmerkung:
Die Definitionen für Blindleistung und Fehlleistung in der Wikipedia und in dem Wiktionary stammen aus der Elektrotechnik und der Psychologie, nicht jedoch aus dem Geschäftsprozessmanagement. Dennoch sind sie übertragbar.
In Abbildung 2 sind die beiden Begriffe gegenübergestellt.
Abbildung 2: Blindleistung oder Fehlleistung?
Beispiele:
- Blindleistung: Zwischenlagerung, wartende Mitarbeiter, Überproduktion, überflüssige Meetings
- Fehlleistung: “Alles Fehlerhafte”, Ausschuss, Nacharbeit, Störungsbehebung
Literatur
- /Füermann08/ Timo Füermann, Carsten Dammasch: → Prozessmanagement. Anleitung zur ständigen Prozessverbesserung, Hanser Wirtschaft, München 3. Auflage 2008, ISBN 978–3‑446–41571‑3
Weblinks
- /#Wiki-Blindleistung/ Blindleistung in der deutschen Wikipedia
- /#Wiki-Fehlleistung/ Fehlleistung in der deutschen Wikipedia
- /#Wiktionary-Blindleistung/ Blindleistung in dem deutschen Wiktionary
- /#Wiktionary-Fehlleistung/ Fehlleistung in dem deutschen Wiktionary
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Letzte Aktualisierung: 18.06.2025 © Peterjohann Consulting, 2005–2025