Das Ishikawa-Diagramm Ursachen von Problemen erkennen und benennen

Manage­ment-Zusam­men­fas­sung die­ses Bei­trags:
Das Ishi­ka­wa-Dia­gramm (auch: Ursa­che-Wir­kungs-Dia­gramm oder Fisch­grä­ten-Dia­gramm) ist die Visua­li­sie­rung des Ergeb­nis­ses der Ishi­ka­wa-Ana­ly­se aus dem → Qua­li­täts­ma­nage­ment. Die Ishi­ka­wa-Ana­ly­se und damit das Ishi­ka­wa-Dia­gramm hilft dabei, Ursa­chen eines Pro­blems her­aus­zu­fin­den.
In die­sem Bei­trag wird eine Beschrei­bung des Ishi­ka­wa-Dia­gramms geliefert.

Die Durch­füh­rung der Ursa­che-Wir­kungs-Ana­ly­se mit der Erstel­lung des Ishi­ka­wa-Dia­gramms kann durch eine Ein­zel­per­son oder durch eine Grup­pe (von Exper­ten) erfolgen.

Ach­tung — zur Sprech­wei­se:
Das Ishi­ka­wa-Dia­gramm ist genau genom­men die Visua­li­sie­rung der Ishikawa-Analyse.

1. Einleitung und Grundlagen

1.1 Definitionen

In der Wiki­pe­dia steht zum Ursa­che-Wir­kungs-Dia­gramm /#Wiki-Ursache-Wirkungs-Diagramm/:
“Das Ursa­che-Wir­kungs-Dia­gramm ist die gra­fi­sche Dar­stel­lung von Ursa­chen, die zu einem Ergeb­nis füh­ren oder die­ses maß­geb­lich beein­flus­sen. Alle Pro­ble­m­ur­sa­chen sol­len iden­ti­fi­ziert und ihre Abhän­gig­kei­ten dar­ge­stellt wer­den. Die bekann­tes­te Form wur­de Anfang der 1940er Jah­re vom japa­ni­schen Wis­sen­schaft­ler Kao­ru Ishi­ka­wa ent­wi­ckelt und spä­ter auch nach ihm benannt. Das Ishi­ka­wa-Dia­gramm wur­de ursprüng­lich im Rah­men des Qua­li­täts­ma­nage­ments zur Ana­ly­se von Qua­li­täts­pro­ble­men und deren Ursa­chen ange­wen­det. Es lässt sich auch auf ande­re Pro­blem­fel­der über­tra­gen und hat eine welt­wei­te Ver­brei­tung gefunden.”

Das → IIBA schreibt zum Fish­bo­ne-Dia­gramm /BBG17‑d/:
“Fish­bo­ne-Dia­gramm (cau­se-and-effect-dia­gram): Dar­stel­lungs­form, die in der Ursa­chen­ana­ly­se dazu ver­wen­det wird, die zugrun­de­lie­gen­den Aus­lö­ser für Pro­ble­me und die Abhän­gig­kei­ten zwi­schen die­sen Aus­lö­sern zu ermit­teln. Wird auch als Ishi­ka­wa-Dia­gramm oder Ursa­che-Wir­kungs-Dia­gramm bezeichnet.”

Gene­rell kann das Ishi­ka­wa-Dia­gramm wie folgt ein­ge­ord­net werden:

1.2 Kurzcharakterisierung

Das Ishi­ka­wa-Dia­gramm kann über einen Steck­brief kurz cha­rak­te­ri­siert wer­den (Abbil­dung 1.1).

Ishikawa-Diagramm

Abbil­dung 1.1: Ishi­ka­wa-Dia­gramm — Steckbrief

1.3 Einordnung und Einsatzgebiete

Gene­rell ist die Ishi­ka­wa-Ana­ly­se mit der Erstel­lung des Ishi­ka­wa-Dia­gramms nicht auf bestimm­te Ein­satz­ge­bie­te beschränkt. Den­noch wird sie in ers­ter Linie für phy­si­sche Pro­duk­te her­an­ge­zo­gen und weni­ger für → Dienst­leis­tun­gen oder → Geschäfts­pro­zes­se.

Basis des Ishi­ka­wa-Dia­gramms ist immer Art Fisch­grä­ten­dar­stel­lung, in der Haupt- und Neben­ur­sa­chen notiert wer­den (Abbil­dung 1.2).

Ishikawa-Diagramm, schematisch (einfach), (C) Peterjohann Consulting, 2023-2025

Abbil­dung 1.2: Ishi­ka­wa-Dia­gramm, sche­ma­tisch (ein­fach)

2. Generelles Vorgehen

Die Erstel­lung des Ishi­ka­wa-Dia­gramms erfolgt übli­cher­wei­se in drei Schritten:

  • Benen­nung des Problems
  • Erfas­sung der Hauptursachen
  • Erfas­sung der Nebenursachen

2.1 Schritt 1: Benennung des Problems

Zunächst muss das → Pro­blem / das Pro­dukt benannt wer­den. Die Bezeich­nung des Pro­blems wird dann an das Ende eines gerich­te­ten Pfeils geschrie­ben (Abbil­dung 2.1).

Ishikawa-Diagramm - Schritt 1: Benennung des Problems, (C) Peterjohann Consulting, 2024-2025

Abbil­dung 2.1: Ishi­ka­wa-Dia­gramm — Schritt 1: Benen­nung des Problems

Typi­sche Pro­ble­me sind:

  • Maschi­ne X funk­tio­niert nicht
  • Wer­te / Kenn­zah­len lie­gen außer­halb des Zielbereichs

2.2 Schritt 2: Erfassung der Hauptursachen

Nach der Pro­blem­be­nen­nung erfolgt die Erfas­sung der Haupt­ur­sa­chen. Die­se wer­den als gerich­te­te Pfei­le an den Pro­blem­pfeil ange­fügt (Abbil­dung 2.2). In der Regel wer­den, um die Über­sicht­lich­keit zu bewah­ren, vier bis acht Haupt­ur­sa­chen benannt.

Erfassung der Hauptursachen, (C) Peterjohann Consulting, 2024-2025

Abbil­dung 2.2: Ishi­ka­wa-Dia­gramm — Schritt 2: Erfas­sung der Hauptursachen

2.3 Schritt 3: Erfassung der Nebenursachen

Nach dem Benen­nen der Haupt­ur­sa­chen wer­den die Neben­ur­sa­chen benannt und als hori­zon­ta­le Linie hin­zu­ge­fügt (Abbil­dung 2.3).

Ishikawa-Diagramm - Schritt 3: Erfassung der Nebenursachen, (C) Peterjohann Consulting, 2024-2025

Abbil­dung 2.3: Ishi­ka­wa-Dia­gramm — Schritt 3: Erfas­sung der Nebenursachen

3. Regeln und Tipps

  • Bei der Arbeit in einer Grup­pe: Ach­ten Sie auf eine pas­sen­de Zusam­men­set­zung, bei der Exper­ten aus ver­schie­de­nen Berei­chen ein­ge­setzt werden
  • Wenn Sie sich bei den Haupt­ur­sa­chen unsi­cher sind, so kön­nen Sie auf das 5‑M-For­mat aus Abbil­dung 2.3 zurückgreifen

4. Beispiele

In Abbil­dung 4.1 ist als Bei­spiel “Kaf­fee­ma­schi­ne funk­tio­niert nicht” dar­ge­stellt. Dabei wur­den vier Haupt­ur­sa­chen benannt: Ver­brauchs­mit­tel, Gerät defekt, Bedien­feh­ler und Stromversorgung.

Ishikawa-Diagramm: Beispiel Kaffeemaschine funktioniert nicht, (C) Peterjohann Consulting, 2024-2025

Abbil­dung 4.1: Ishi­ka­wa-Dia­gramm: Bei­spiel “Kaf­fee­ma­schi­ne funk­tio­niert nicht”

5. Stärken und Schwächen

5.1 Stärken

  • Die Regeln der Ursa­che-Wir­kungs-Ana­ly­se / des Ishi­ka­wa-Dia­gramms sind ein­fach zu verstehen
  • Der → Auf­wand zur Umset­zung ist gering
  • Die → Dau­er zur Erstel­lung ist gering
  • Die Ergeb­nis­se kön­nen in der Regel gut nach­voll­zo­gen werden
  • Das Ishi­ka­wa-Dia­gramm lässt sich gut als Basis für wei­te­re Unter­su­chun­gen nutzen

5.2 Schwächen

  • Es sind im Zwei­fel Fach­ex­per­ten not­wen­dig, um so alle Ursa­chen zu benennen
  • Eine gewis­se Vor­ein­ge­nom­men­heit lässt sich bei Experten(runden) nicht vermeiden
  • Das Ishi­ka­wa-Dia­gramm kann sehr groß und damit unüber­sicht­lich werden

A. Präsentationen, Literatur und Weblinks

A.1 Präsentationen

  • -

A.2 Literatur

  • /BBG17‑d/ IIBA: BABOK v3: Leit­fa­den zur Busi­ness-Ana­ly­se BABOK Gui­de 3.0, Dr. Götz Schmidt, Wet­ten­berg 2017, ISBN 978–3‑945997–03‑1

Legen­de zu den Weblinks
/ / Ver­weis auf eine Web­site (all­ge­mein)
/*/ Ver­weis auf eine Web­site, die als Ergän­zung zu einem Buch dient
/#/ Ver­weis auf ein ein­zel­nes The­ma auf einer Website
/#V/ Ver­weis auf ein Video auf einer Website