Kosten oder Zahlungen? Welcher Begriff ist richtig?

Manage­ment-Zusam­men­fas­sung die­ses Bei­trags:
Die Begrif­fe Kos­ten und Zah­lun­gen tau­chen bei­de in der Betriebs­wirt­schafts­leh­re auf. Doch wel­cher Begriff ist wann zu ver­wen­den?
In die­sem Bei­trag wird eine Kurz­dar­stel­lung der Unter­schie­de geliefert.

Die bei­den Begrif­fe kön­nen im betriebs­wirt­schaft­li­chen Kon­text fol­gen­der­ma­ßen cha­rak­te­ri­siert werden:

  • Kos­ten (eng­lisch: Cost oder Cos­ts): Mone­tä­re Belas­tun­gen, die durch Nut­zung von Pro­duk­ti­ons­fak­to­ren entstehen
  • Zah­lun­gen (eng­lisch: Pay­ments): Übereignung(en) von Geld vom Schuld­ner an den Gläubiger

In der Wiki­pe­dia wer­den Kos­ten wie folgt defi­niert /#Wiki-Kosten/:
“Kos­ten (eng­lisch cost) sind in der Wirt­schaft die mone­tä­ren Belas­tun­gen, die einer Wirt­schafts­ein­heit gemäß einer geeig­ne­ten Kal­ku­la­ti­on durch die Nut­zung von Pro­duk­ti­ons­fak­to­ren ent­ste­hen. Der Kos­ten­be­griff wird sowohl in der Betriebs­wirt­schafts­leh­re als auch in der Volks­wirt­schafts­leh­re ver­wen­det und hat dort – wegen des unter­schied­li­chen Aggre­ga­ti­ons­gra­des bei­der Ein­zel­wis­sen­schaf­ten – einen unter­schied­li­chen Begriffsinhalt.”

Die Wiki­pe­dia schreibt zur Zah­lung /#Wiki-Zahlung/:
“Unter Zah­lung (eng­lisch pay­ment, fran­zö­sisch pay­e­ment) ver­steht man in der Wirt­schaft die Über­eig­nung von Geld vom zah­lungs­pflich­ti­gen Schuld­ner an den Zah­lungs­emp­fän­ger (Gläu­bi­ger). Die Zah­lung ist eine der wich­tigs­ten wirt­schaft­li­chen Trans­ak­tio­nen, die stets mit Geld zusam­men­hän­gen. Als Geld gilt im Zah­lungs­sin­ne Bar­geld, Buch­geld oder Geldsurrogate.”

Ein Ver­gleich der bei­den Begrif­fe ist in Abbil­dung 1 dargestellt.

Kosten oder Zahlungen?, (C) Peterjohann Consulting, 2024-2025

Abbil­dung 1: Kos­ten oder Zahlungen?

In Unter­neh­men wird die Dif­fe­renz zwi­schen Kos­ten (Ver­brauch von Gütern und → Dienst­leis­tun­gen) und Zah­lun­gen (Geld­ab­fluss für Güter und Dienst­leis­tun­gen) als Ergeb­nis bezeich­net. Auf eine Zeit­pe­ri­ode bezo­gen wird auch der Begriff Cash Flow oder auch Kapi­tal­fluss verwendet.

Die Begrif­fe Kos­ten und Zah­lun­gen wer­den auch im Pro­jekt­kon­text ver­wen­det: Bei der → Pro­jekt­pla­nung wird als letz­ter Pla­nungs­schritt ein → Kos­ten­plan (oder auch Kos­ten­ver­laufs­plan) erstellt, der die Kos­ten über die Zeit wie­der­gibt (Abbil­dung 2).

Die DIN 69901–5:2009–01 defi­niert den Kos­ten­plan wie folgt /DIN25/:
“Kos­ten­plan (eng­lisch: cost plan): Dar­stel­lung der vor­aus­sicht­lich für das Pro­jekt anfal­len­den Kos­ten, wel­che auch den Kos­ten­ver­lauf ent­hal­ten kann”.

Kostenplan (schematisch), (C) Peterjohann Consulting, 2021-2025

Abbil­dung 2: Der Kos­ten­plan (sche­ma­tisch)

Der Zah­lungs­plan in Pro­jek­ten gibt wie­der, wann die ent­stan­de­nen Kos­ten aus­ge­gli­chen wer­den. Er ori­en­tiert sich daher am Kos­ten­plan. In Abbil­dung 3 ist bei­spiel­haft ein Kos­ten- und Zah­lungs­plan dargestellt.

Die DIN 69901–5:2009 schreibt zum Zah­lungs­plan /DIN25/:
“Zah­lungs­plan (eng­lisch: pay­ment plan): Teil des Finanz­plans, der aus den ande­ren Pro­jekt­plä­nen abge­lei­tet wird und die vor­ge­se­he­nen Ein- und Aus­zah­lun­gen für ein Pro­jekt oder meh­re­re Pro­jek­te enthält”.

Kosten- und Zahlungsplan (schematisch), (C) Peterjohann Consulting, 2021-2025

Abbil­dung 3: Der Kos­ten- und Zah­lungs­plan (sche­ma­tisch)

Bei der → Ear­ned Value Ana­ly­se fließt der Zah­lungs­plan (in Pro­jek­ten) direkt ein, da dort nur die expli­zit ange­fal­le­nen Kos­ten berück­sich­tigt wer­den (Abbil­dung 4).

Die Ermittlung der Basisgrößen der Earned Value Analysis, (C) Peterjohann Consulting, 2021-2025

Abbil­dung 4: Die Ermitt­lung der Basis­grö­ßen der → Ear­ned Value Analysis

Lite­ra­tur

  • /DIN25/ DIN: → Pro­jekt­ma­nage­ment. Netz­plan­tech­nik und Pro­jekt­ma­nage­ment­sys­te­me. DIN-Taschen­buch 472, DIN Media, Ber­lin 5. Auf­la­ge 2025, ISBN 978–3‑410–38743‑5

Web­links

  • /#Wiki-Kosten/ Kos­ten in der deut­schen Wikipedia
  • /#Wiki-Zahlung/ Zah­lung in der deut­schen Wikipedia

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