Die Requirements Traceability Matrix (RTM) Verbindungen zwischen Requirements-Artefakten erfassen

Manage­ment-Zusam­men­fas­sung die­ses Bei­trags:
Die Requi­re­ments → Tracea­bi­li­ty → Matrix (RTM, sel­te­ner auf Deutsch auch Anfor­de­rungs­nach­ver­fol­gungs­ma­trix) ist eine Matrix, die die Ver­bin­dung von ein­zel­nen Requi­re­ments / Anfor­de­run­gen erfasst.
In die­sem Bei­trag wird die Requi­re­ments Tracea­bi­li­ty Matrix kurz beschrieben.

Die RTM ist ein ein­fa­ches Instru­ment zur Erfas­sung der → Traces. Sie steht damit als tex­tu­el­ler Ansatz neben einer → Anfor­de­rungs­lis­te mit Zusatz­at­tri­bu­ten (Abbil­dung 1).

Einordnung der Requirements Traceability Matrix im Trace-Kontext, (C) Peterjohann Consulting, 2023-2024

Abbil­dung 1: Ein­ord­nung der Requi­re­ments Tracea­bi­li­ty Matrix im Trace-Kontext

Statt Requi­re­ments Tracea­bi­li­ty Matrix wird auch der Begriff “Tracea­bi­li­ty Matrix” ver­wen­det. Bei­de Begrif­fe sind synonym.

1. Einleitung und Grundlagen

In der eng­li­schen Wiki­pe­dia steht zur Tracea­bi­li­ty Matrix /#Wiki-Traceability_matrix‑e/:
“In soft­ware deve­lo­p­ment, a tracea­bi­li­ty matrix ™ is a docu­ment, usual­ly in the form of a table, used to assist in deter­mi­ning the com­ple­ten­ess of a rela­ti­onship by cor­re­la­ting any two base­lined docu­ments using a many-to-many rela­ti­onship com­pa­ri­son. It is often used with high-level requi­re­ments (the­se often con­sist of mar­ke­ting requi­re­ments) and detail­ed requi­re­ments of the pro­duct to the matching parts of high-level design, detail­ed design, test plan, and test cases.”

Das → PMI defi­niert /PBG21‑d/:
“Anfor­de­rungs-Nach­ver­fol­gungs-Matrix / Requi­re­ments Tracea­bi­li­ty Matrix. Eine Tabel­le, die die Anfor­de­run­gen von ihrer Her­kunft bis zu den Lie­fer­ge­gen­stän­den ver­knüpft, die die­se Anfor­de­run­gen erfüllen.”

2. Der Aufbau der Requirements Traceability Matrix

Gene­rell wer­den Anfor­de­run­gen von ihrer Quel­le bis zu ihrer Sen­ke getract. Für Anfor­de­run­gen bedeu­tet dies zumeist eine Ver­fol­gung vom Busi­ness- oder → Stake­hol­der-Level bis zur Umset­zung oder vom Gesamt-Pro­dukt zum Einzelbestandteil.

Die Requi­re­ments Tracea­bi­li­ty Matrix ver­knüpft über IDs ver­schie­de­ne Anfor­de­run­gen / Arte­fak­te im → Requi­re­ments Engi­nee­ring.

Eine RTM kann fol­gen­den Auf­bau haben (Abbil­dung 2):

  • ID: Ein­deu­ti­ger Iden­ti­fier für eine Anforderung
  • Typ: Busi­ness- (B) oder Stake­hol­der- (S) oder Solu­ti­on- (O) Anforderung
  • Nr.: Inter­ne Nummer
  • Beschrei­bung: Beschrei­bung der Anforderung
  • Quel­le: Wer hat die­se Anfor­de­rung benannt?
  • Erfasst durch / am: Wer hat die­se Anfor­de­rung erfasst?
  • Ver­ant­wort­lich: Wer ist der Owner die­ser Anforderung?
  • Trace In / Out: Hier wer­den die Traces / Ver­wei­se über die IDs erfasst; In = Ein­gang, Out = Ausgang
Aufbau einer Requirements Traceability Matrix (schematisch), (C) Peterjohann Consulting, 2023-2024

Abbil­dung 2: Auf­bau einer Requi­re­ments Tracea­bi­li­ty Matrix (sche­ma­tisch)

Die RTM kann als “erwei­ter­te” Anfor­de­rungs­lis­te gese­hen wer­den, in der die Traces (über die bei­den Spal­ten Trace In und Trace Out) erfasst werden.

3. Anmerkungen zum Einsatz der Requirements Traceability Matrix

Gene­rell ist die RTM eher für eine begrenz­te Anzahl von Anfor­de­run­gen gedacht, da die Traces manu­ell bear­bei­tet wer­den müs­sen und damit der → Auf­wand zur Pfle­ge sehr hoch wird. Wenn bereits 100 Ein­trä­ge in der RTM erfasst sind, so muss beim 101te die gesam­te Matrix auf Traces über­prüft werden. 

Daher kommt die RTM in fol­gen­den Sze­na­ri­en zum Einsatz:

  • Bei der ers­ten Erfas­sung von High-Level-Anfor­de­run­gen: Wenn früh­zei­tig Mar­ke­ting-Anfor­de­rung erfasst und Lösungs­vor­schlä­gen wer­den sol­len, kann die RTM zum Ein­satz kom­men, um so ver­schie­de­ne Alter­na­ti­ven zu betrachten
  • Als ein­fa­cher Ansatz zur Beschrei­bung von Traces zu Schu­lungs­zwe­cken. Ins­be­son­de­re eim → Pro­jekt­ma­nage­ment wird ger­ne auf die RTM ver­wie­sen, da schwer­ge­wich­ti­ge Requi­re­ments-Manage­ment-Tools auf­wen­dig zu beschrei­ben sind und für Schu­lungs­zwe­cke nur schwer ein­setz­bar sind

A. Präsentationen, Literatur und Weblinks

Die­se Bücher beleuch­ten die Requi­re­ments Tracea­bi­li­ty Matrix:

  • /Ebert22/ Chris­tof Ebert: Sys­te­ma­ti­sches Requi­re­ments Engi­nee­ring. Anfor­de­run­gen ermit­teln, doku­men­tie­ren, ana­ly­sie­ren und ver­wal­ten, dpunkt, Hei­del­berg 7. Auf­la­ge 2022, ISBN 978–3‑86490–919‑1
  • /PBG21/ Pro­ject Manage­ment Insti­tu­te: A Gui­de to the Pro­ject Manage­ment Body of Know­ledge (PMBOK Gui­de) and The → Stan­dard for Pro­ject Manage­ment, Pro­ject Manage­ment Insti­tu­te, Phil­adel­phia, Penn­syl­va­nia Seventh Edi­ti­on 2021, ISBN 978–1‑62825–664‑2
  • /PBG21‑d/ Pro­ject Manage­ment Insti­tu­te: A Gui­de to the Pro­ject Manage­ment Body of Know­ledge (PMBOK Gui­de) und Der Stan­dard für das Pro­jekt­ma­nage­ment, Pro­ject Manage­ment Insti­tu­te, Phil­adel­phia, Penn­syl­va­nia Sieb­te Aus­ga­be 2021, ISBN 978–1‑62825–695‑6

Fol­gen­de Web­links lie­fern wei­te­re Infor­ma­tio­nen zu der Requi­re­ments Tracea­bi­li­ty Matrix:

Legen­de zu den Weblinks
/ / Ver­weis auf eine Web­site (all­ge­mein)
/*/ Ver­weis auf eine Web­site, die als Ergän­zung zu einem Buch dient
/#/ Ver­weis auf ein ein­zel­nes The­ma auf einer Website
/#V/ Ver­weis auf ein Video auf einer Website